Die ersten beiden Wochen der Sommerferien standen in Reichenberg für bunte Gruppen aus Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Im Zeichen von Zusammensein, Gemeinschaft, Freude, Tieren, Spiel und Spaß fanden auf der idyllischen Pferdeinsel auch in diesem Jahr wieder zwei Ferienfreizeiten statt. Insgesamt 18 Menschen aus der Stiftung Scheuern, darunter Menschen mit und ohne Behinderung, sowie Betreuer nahmen daran teil.
Diesmal glänzte der Veranstaltungsort sprichwörtlich: Das Bundeskriminalamt (BKA) aus Wiesbaden hatte im Vorfeld tatkräftig mit angepackt und die Pferdeinsel frisch gestrichen. Gemeinsam mit dem Pferdeinsel-Team wurde einen ganzen Tag lang geschliffen und gestrichen. Abends sah alles wie neu aus.
Das Programm war so abwechslungsreich wie die Teilnehmer selbst. Ob mit oder ohne Behinderung – alle konnten mitmachen, sich ausprobieren und Neues lernen. Die Pferde standen natürlich im Mittelpunkt: Bei den beliebten Reiterspielen, Ausritten und Kuscheleinheiten bewiesen Groß und Klein Mut, Geschick und Teamgeist. Abends wurde am Lagerfeuer gesungen, getanzt und gelacht, während der Sonnenuntergang die frisch gestrichenen Stallwände in warmes Licht tauchte. Ein besonderes Erlebnis bleibt die Übernachtung in den Pferdeboxen – natürlich ohne Pferde, aber mit viel Abenteuergefühl.
Für zusätzliche Freude sorgten in diesem Jahr zwei besondere Gäste: die Katzenbabys Mimi und Momo, die die gesamte Ferienfreizeit begleiteten. Die beiden kleinen Samtpfoten brachten jede Menge Spaß, Kuschelzeit und gute Laune mit. Für viele Teilnehmende war es ein Highlight, die Kätzchen auf dem Schoß einschlafen zu lassen oder mit ihnen zu spielen. „Mimi und Momo haben ganz viel Freude in unser Miteinander gebracht“, waren sich alle einig. Schatzsuchen, ein Besuch im selbst gestalteten Abenteuerland, tolle Spiele und Geschichten füllten die Tage. Spaziergänge in der Natur – ob mit Pferden, Ziegen oder einem Besucher-Dackel – steigerten bei allen Teilnehmern das Wohlbefinden. Ein weiterer Höhepunkt war ein Ausflug nach Klingelbach, wo die Gruppe einen Tag auf dem Feldgemüse-Betrieb von Familie Pfeiffer/Mund verbrachte. Dort durften alle Teilnehmenden ihren frischen kunterbunten Salat selbst ernten, gemeinsam zubereiten und anschließend zusammen genießen. Zwischen den Beeten wurde geschnippelt, gewaschen und gelacht – so schmeckt gesunder Salat am besten.
Sehr interessant und lehrreich war der Besuch der Hufbeschlagschmiede Egert & Schwarzkopf, der den Kindern und Jugendlichen die Hufschmiedearbeit rund um das Pferd näherbrachte. Die Teilnehmer schauten interessant zu, wie die Hufe bearbeitet wurden und Willi neue Hufeisen bekam. Als Andenken bekam jedes Kind ein eigenes Hufeisen – ein wertvoller Glücksbringer, den die Kinder noch bunt anmalten, und ein Symbol für die schönen Erinnerungen an diesen Tag. Die Fleischerei Bayer belieferte uns mit Mittagessen und unterstützte den Grillabend mit einer Würstchenspende. „Das war wirklich besonders lecker“, meinte ein Jugendlicher zufrieden, nachdem er seinen Teller leergegessen hatte.
Der Ausflug zum Schützenverein von Reitzenhain war ein weiteres Highlight. Unter fachkundiger Anleitung machten sich die Teilnehmenden mit dem Bogenschießen vertraut. Beim Kontakt mit Pfeil und Bogen stand der Spaß klar im Vordergrund. „Es war toll zu sehen, wie alle gemeinsam neue Erfahrungen machen konnten – unabhängig von Alter oder Einschränkungen“, so eine der Betreuerinnen. Beim kreativen Basteln auf der Pferdeinsel gestalteten die Kids fleißig ihre eigenen Foto-Plakate, um die Erinnerungen auch ohne Worte zu Hause mit Freude und Stolz teilen zu können. Einige der gebastelten Werke werden beim bevorstehenden Höfe-Flohmarkt am 13. September in Reichenberg ausgestellt und können dort gegen eine Spende erworben werden. Der Erlös kommt direkt der nächsten Freizeit zugute.
Begleitet und unterstützt wurden die Teilnehmenden von einem multiprofessionellen und engagierten Team, das mit viel Freude und Herzblut bei der Sache war und für unvergessliche Momente sorgte. Die Betreuer sorgten nicht nur für einen reibungslosen Ablauf, sondern schufen auch durch ihre herzliche und unterstützende Art eine Atmosphäre, in der sich alle wohlfühlen und entfalten konnten.
Die Ferienfreizeit auf der Pferdeinsel ist ein Kooperationsprojekt der Stiftung Scheuern, die sich seit vielen Jahren für Inklusion und gemeinschaftliche Erlebnisse für Menschen mit und ohne Behinderung engagiert. „Es ist schön zu erleben, wie die Pferdeinsel zu einem Ort der Begegnung und des Miteinanders wird“, sagte eine der Verantwortlichen. Die Ferienfreizeit auf der Pferdeinsel bleibt allen Beteiligten sicherlich noch lange in Erinnerung – nicht nur wegen des frischen Anstrichs, der flauschigen Kätzchen und der spannenden Ausflüge, sondern vor allem auch wegen der vielen gemeinsamen Erlebnisse und der neu entstandenen Freundschaften.
Danke an alle bunten Menschen, die an diesen wunderbaren Wochen mitgewirkt und teilgenommen haben!