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Zehn Jahre CAP-Markt in Hillscheid gefeiert


Bunt und fröhlich war es, das Geburtstagsfest zum zehnjährigen Bestehen des CAP-Markts in Hillscheid. Und von Anfang an bestens besucht: Reges Treiben herrschte auf dem Parkplatz in der Bahnhofstraße 40-42 bereits in dem Moment, als Robin Rump, Geschäftsführer der Inklusa gGmbH, die den Markt betreibt, bei der offiziellen Eröffnung des Spektakels die rhetorische Frage „Was feiern wir heute eigentlich?“ in die Runde warf.

Offensichtlich eine Erfolgsgeschichte: Im Gegensatz zum Hauptstadtflughafen Berlin-Brandenburg, der sich ab 2012 als Milliardengrab und Bauskandal sondergleichen entpuppt habe, sei der CAP-Markt in jenem Jahr zwar mit großzügiger finanzieller Unterstützung der Aktion Mensch an den Start gegangen, erziele aber längst Überschüsse, die wieder in das Unternehmen investiert würden, so Rump.

Mit Sicherheit keinen ganz kleinen Anteil an dieser Erfolgsgeschichte hat Marktleiter Oliver Zils, der die Geschicke des CAP-Markts vom ersten Tag an lenkt. „Ich bin dankbar, dass wir uns hier in Hillscheid und den umliegenden Gemeinden als wohnortnahe Einkaufsmöglichkeit etabliert haben“, betonte er. „Es waren viele Jahre der Arbeit, der zahlreichen Überstunden und der Mühen. Aber sie haben sich gelohnt.“ Es seien in erster Linie die Kunden und Mitarbeitenden, die dem CAP-Markt ein Gesichti geben würden, hob Zils hervor: „Und dieses Gesicht ist ganz offensichtlich ein sympathisches.“

Apropos Mitarbeitende: Deren Zahl hat sich seit den Anfängen im Jahr 2012 fast verdoppelt und beträgt heute 13 Personen, unter ihnen sechs mit einem Handicap. Der CAP-Markt hat vor zehn Jahren also nicht nur eine Lücke in der Lebensmittelversorgung Hillscheids und seiner Nachbargemeinden geschlossen, sondern liefert auch ein gelungenes Beispiel für Inklusion am Arbeitsplatz.

Übrigens, auch poetisch ging es an diesem Tag zu: Teamleiterin Bianca Schneider war unter die Dichterinnen gegangen und trug gemeinsam mit Kollegin Peggy Knöll ein in Reime gefasstes Lob auf Oliver Zils („Danke für 3650 tolle Tage – wir haben viel gelacht, allerdings hat es auch mal ordentlich gekracht“) und den „weltbesten Oberchef“ Robin Rump vor. Logisch, dass auch die Lokalpolitik warmherzige Worte für das Geburtstagskind fand: Während VG-Bürgermeister Thilo Becker betonte, dank Oliver Zils und seinem Team hätten die Hillscheider eine enge Bindung an „ihren“ CAP-Markt entwickelt, stellte Ortschef Andreas Rath klar: „Hier geht es um mehr als nur darum, Lebensmittel einzukaufen. Der CAP-Markt ist zu einem echten Ortsmittelpunkt geworden, an dem man sich trifft und miteinander ins Gespräch kommt.“

Womit die Liste der Gratulanten noch lange nicht erschöpft war: Zu ihnen gehörten beispielsweise auch die Kinder der katholischen Kita St. Josef aus Hillscheid, die per Sketch auf Obst-Einkaufstour in den CAP-Markt gingen, und die vier- bis sechsjährigen „Wilden Schäfchen“ des Möhne-Clubs Hillscheid, die mit einem spritzigen Tänzchen begeisterten.  Und natürlich der Musikverein Hillscheid: Die Blasmusiker sorgten mit einer bunten Mischung von Marschmusik bis Schlager, bei der „Happy Birthday“ logischerweise nicht fehlen durfte, mächtig für Stimmung.

Locker-flockig moderiert wurde dies alles von Toby Käp. Der Standup-Comedian führte aber nicht nur durchs Geschehen, sondern trat auch selbst auf. Er habe von Geburt an einen Hörschaden, könne aber trotzdem besser sprechen als Til Schweiger, berichtete er: „Das ist ganz einfach: Man muss nur die Zähne auseinandermachen.“ Während er selbst sehr gut mit seinem Handicap lebe („Wenn es zu Hause heißt, ich soll den Abwasch machen, schalte ich einfach die Hörgeräte aus“), befinde sich sein Publikum auf verlorenem Posten, stellte Toby Käp klar. „Egal, ob Sie lachen oder nicht: Sie diskriminieren mich auf jeden Fall“, so der Comedian, der beim Thema Behinderung an der einen oder anderen Stelle auf die „Political Correctness“ pfiff: „Inklusion ist, wenn behinderte Kinder für nicht behinderte Kinder Kekse backen, denn dann dürfen sie mitspielen. Inklusion ist toll. Kekse sind aber noch toller, denn die kriegen auch Behinderte gebacken.“ Viel Stoff zum Lachen, aber auch zum Nachdenken also.

Und das war noch längst nicht alles: Jede Menge Infos gab es an den Ständen der Bürgergemeinschaft Mach mit im Kannenbäckerland, die sich unter anderem mit einem CAP-Einkaufsdienst für ihre Mitbürger engagiert, der EUTB-Beratungsstelle des Diakonischen Werks Westerwald, die mit ihrem Inklusionsanhänger samt Rollstuhl-Parcours vertreten war, und der Stiftung Scheuern, die sich als Arbeitgeber präsentierte. Dazu kamen die Freiwillige Feuerwehr Hillscheid und der DRK-Ortsverein Kannenbäckerland, die mithilfe ihrer Einsatzfahrzeuge um Aufmerksamkeit und Interesse für ihre ehrenamtliche Tätigkeit warben. Zusammen mit den kulinarischen Genüssen – dem Kuchen der Bäckerei Conrad, den gegrillten Leckereien der Stiftung Scheuern und dem rege frequentierten Getränke- und Cocktailstand – machte dies alles das CAP-Markt-Fest zu einer rundum gelungenen Angelegenheit.