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Von Gottesdienst bis Trommelwirbel


Bunt und fröhlich war es, das Jahresfest der Stiftung Scheuern, das zugleich ein Jubiläumsfest zum 165-jährigen Bestehen der Stiftung war. Und spannend: Würden die am Himmel drohenden Regenwolken ein Einsehen haben und die Open-Air-Veranstaltung verschonen?, lautete die bange Frage.

Bunt und fröhlich war es, das Jahresfest der Stiftung Scheuern, das zugleich ein Jubiläumsfest zum 165-jährigen Bestehen der Stiftung war. Und spannend: Würden die am Himmel drohenden Regenwolken ein Einsehen haben und die Open-Air-Veranstaltung verschonen?, lautete die bange Frage. Die Antwort darauf fiel je nach Zeitpunkt ziemlich unterschiedlich aus: Während der Gottesdienst auf der Festwiese trocken blieb, erwischte es später bei den Vorführungen manche Akteure umso mehr.

Aber der Reihe nach. Im Mittelpunkt des gut besuchten Gottesdienstes, den der Chor der evangelischen Kirchengemeinde der Stiftung Scheuern und der Posaunenchor der evangelischen Kirchengemeinden Nassau und Dausenau auf sehr ansprechende Art und Weise mitgestalteten, stand der als Festmotto dienende Psalm 84 mit den Worten „Das Leben ist bunt und manchmal auch wild – Gott, der Herr, ist Sonne und Schild.“ Es mache das menschliche Leben aus, dass es nicht nur aus Glücksmomenten, sondern auch aus Augenblicken der Trauer und Verzweiflung bestehe, betonte Pfarrer Gerd Biesgen, Vorstand der Stiftung Scheuern, in seiner Predigt: „Es ist normal, dass wir nach der Sonne streben und die Schattenseiten am liebsten verdrängen würden. Und Angebote, das Glück von der Stange zu kaufen, gibt es in unserer Gesellschaft ja auch in Hülle und Fülle. Die Frage ist nur, was den Kater nach einer durchzechten Nacht oder die Tristesse nach einem One-Night-Stand überdauert.“ Wenn man sich an Gott orientiere, gebe es dagegen keine Tristesse, fügte Pfarrer Biesgen hinzu: „Er ist ein Liebhaber des Lebens, einer, der will, dass den Menschen geholfen wird. Deshalb sollten wir die frohen Tage auskosten, ohne die schweren Tage auszublenden. Denn Gott ist jederzeit und unter allen Umständen unser Schild.“

Auskosten konnte man auf jeden Fall auch das vielfältige Informations- und Unterhaltungsangebot des Festes. Ob Flanieren auf dem vom Förder- und Freundeskreis der Stiftung Scheuern organisierten Flohmarkt, Glücksraddrehen beim Betreuerrat, Sternegucken im mobilen Planetarium, Stoppmachen an den zahlreichen Info- und Verkaufsständen, oder, oder, oder – hier war für jeden Geschmack etwas dabei. Vollends zur runden Sache wurde das Jahresfest durch die Vorführungen auf der Festwiese. Als Publikumsmagnet entpuppte sich zum Beispiel das vier- und zweibeinige Team des neuen Therapiehundezentrums der Stiftung Scheuern, das hier einen kurzen Einblick in seine Arbeit gab. Aber auch die inklusiven, aus Menschen mit und ohne Behinderung bestehenden Künstlergruppen der Stiftung sorgten für Kurzweil. Während die Fliegenden Noten die Besucher mit ihrer flotten Schlagermusik bei Laune hielten, legte die Tanzgruppe Let’s Dance eine kesse Sohle aufs Parkett. Die Trash-Drumming-Truppe Grazy Grooves mit ihren grünen Regentonnen wiederum versetzte das Publikum in einen wahren Rhythmus-Rausch. Nicht minder mitreißend gerieten die Auftritte der beiden Gast-Ensembles: Nachdem die Kinder der Kita Scheuern ihr Publikum singend begrüßt, mit einem furiosen Trommelwirbel begeistert und sich dabei als echte Profis auch von einem heftigen Regenguss nicht hatten aus dem Konzept bringen lassen, wirbelte die Judoabteilung des TV 1860 Nassau über die Matten: Die Damen und Herren beeindruckten mit verschiedenen Techniken aus der japanischen Kampfsportart. Und wenn gerade mal kein Auftritt auf dem Programm stand? Dann sorgte das Duo Pia und Wolfgang mit seiner fetzigen Popmusik dafür, dass das Jahresfest bunt und fröhlich – und manchmal auch ein bisschen wild – blieb.