Pfarrer Gerd Biesgen ehrte die Rentner*innen des Jahres 2025 und stellte Biografien, Talente und Fähigkeiten der Menschen vor. Im Gottesdienst wurden Erinnerungen ausgetauscht, gemeinsam auf das vergangene Arbeitsleben zurückgeblickt, über Anekdoten geschmunzelt und die Verdienste gewürdigt.
„Alle von Herzen kommende, ehrliche Zuwendung bleibt wertvoll, auch über den Eintritt in den Ruhestand hinaus”, so Biesgen. Die Organistin Petra Schönrock-Wenzel spielte fröhliche Lieder, darunter „Danke für diesen guten Morgen” mit der zum Abschied passenden Strophe „Danke für meine Arbeitsstelle”.
Die meisten Rentner*innen haben fast ihr ganzes berufliches Leben der Stiftung Scheuern gewidmet. Teilweise bis zu 40 Jahre lang in unterschiedlichen Funktionen und Aufgabenbereichen. Von der individuellen Betreuung der Menschen in einer Wohngruppe, über Montage- und Verpackungstätigkeiten, Wäscherei bis hin zur Garten- und Landschaftspflege. Zum Dank überreichte Pfarrer Biesgen allen in einer in den Gottesdienst eingebetteten Vorstellungsrunde ein Geschenk. Die Gäste lud er mit ihren Familienangehörigen anschließend zu einem festlichen Mittagessen ein. Die gefüllte Tüte mit allerlei Leckereien kam am Tag nach Nikolaus auch noch sehr gut an.
Pfarrer Gerd Biesgen war es wichtig, den Menschen für ihr Lebenswerk zu danken. In seiner Predigt hob er die Bedeutung des gemeinsamen Weges hervor, welche von Zuwendung, Engagement und Treue als ein sichtbares Zeichen gelebter Nächstenliebe ein wertvoller Beitrag für die Teilhabe von Menschen mit Behinderung ist. Er verglich diese Teilhabe-Aufgabe mit einem Orchester. Jeder hat seinen Platz und seine Verpflichtung, um am gemeinsamen Wohlklang mitzuwirken. Nur so könne sich der gemeinsame Klang des Orchesters voll entfalten im Dienst für Menschen mit Beeinträchtigung.
Als diakonische Einrichtung der Eingliederungshilfe sei es in der Stiftung Scheuern selbstverständlich, dass Glaube und Nächstenliebe den Alltag prägen. Die langjährige Mitarbeit dieser Menschen habe die Gemeinschaft bereichert. „In Rente zu gehen, ist ein großer Einschnitt im Leben. Sie müssen loslassen”, sagte Biesgen, und er führte weiter aus: „Außer Freude über Gelungenes oder nicht Gelungenes, ist es eine Freiheit nicht mehr am Arbeitsplatz sein zu müssen.” Manch einer bleibt dennoch erhalten und freut sich weiterhin über den Austausch mit Kolleg*innen. Ein Minijob macht es möglich.
Pfarrer Biesgen wünschte allen zum Abschluss ein festes Herz mit ausreichender Zuversicht für den neuen Lebensabschnitt.
