zum Inhalt springen
Fahnen mit Logo der Stiftung Scheuern und dortiger Dienstleistungen der Behindertenhilfe.
»Alles Wissenswerte. Neues aus dem Alltag, von Veranstaltungen, über Fortbildungen und BTHG bis hin zum Mittagessen.«
Aktuelles

Podcast macht Lebenswelt von Menschen mit Behinderung transparent


Wo Soziale Medien und Texte an ihre Grenzen stoßen, eröffnet der Podcast der Stiftung Scheuern ganz neue Einblicke. Das Motto lautet „Im Leben leben – Ganz Ohr für Inklusion“ und deutet bereits an, was der Podcast leisten soll. Er gibt tiefe und lebendige Einblicke in das Leben und Erleben von Menschen mit Beeinträchtigung und jenen, die mit ihnen arbeiten.

Die Idee geht auf eine Auszubildende zurück, die in der Stiftung Scheuern Heilerziehungspflege gelernt hat. Ihr Abschlussprojekt war die Produktion eines Podcasts über das Berufsbild, das zwar eine tragende Säule in der Eingliederungshilfe, aber vielen Menschen unbekannt ist. Bernd Feix, Pädagogischer Vorstand der Stiftung Scheuern, war begeistert und erkannte das Potenzial. „Ich finde das Medium toll, und es ist zeitgemäß“, sagt er. Da die Initiatorin mittlerweile studiert und anderswo lebt, konnte sie das Projekt nicht fortführen. Stattdessen konnte die Stiftung Scheuern dafür die erfahrene Podcasterin Jennifer Ingmann gewinnen, die das in und um Nassau bekannte HÖRlokal produziert. Nun geht der Podcast „Im Leben leben – Ganz Ohr für Inklusion“ online.

Haus am Bach steht im Mittelpunkt von Folge 1

Die erste Folge dreht sich um die Menschen im Haus am Bach. Jennifer Ingmann zeichnet ein ehrliches und bewegendes Bild vom Leben und Arbeiten dort. Teamleiter Florian Feitenheimer, Heilerziehungspflegerin Christin Rotard und der Auszubildende Oskar Krähling stehen nicht nur Rede und Antwort, sie lassen die Zuhörerinnen und Zuhörer miterleben, was den Job in der Heilerziehungspflege ausmacht. Diese erste Episode erzählt von stillen Momenten, von großem Engagement – und davon, wie wertvoll es ist, für andere da zu sein.

„Man spürt die Begeisterung der Menschen für ihre Arbeit“, sagt Jennifer Ingmann nach der Produktion von Folge 1 des neuen Podcasts. Einen ganzen Tag lang hat sie die Menschen im Haus am Bach begleitet; sie hat beobachtet, gefragt, Gespräche geführt und akustisch die Atmosphäre eingefangen. Kurz: Sie ist in den Alltag einer Wohngruppe eingetaucht. Nur anfangs war die Präsenz von Mikrofon und Laptop für die Mitarbeitenden ungewohnt. „Es haben sich schnell intensive Gespräche entwickelt und die Technik ist in den Hintergrund getreten“, beschreibt Jennifer Ingmann ihre Erfahrung.

“Lebenswelt von Menschen mit Behinderung transparenter machen”

Der Podcast der Stiftung Scheuern greift bewusst Themen auf, die über die in Nassau ansässige Einrichtung hinausreichen. „Wir möchten nicht nur die Handlungsfelder unserer Arbeit darstellen, sondern auch die Lebenswelten von Menschen mit Behinderung transparenter machen“, sagt Bernd Feix. Die Folgen sollen das Thema Inklusion stärker ins Bewusstsein der Öffentlichkeit rücken. Der Podcast soll aber auch gezielt junge Menschen ansprechen und Interesse für einen Beruf in der Eingliederungshilfe wecken. Denn auch dort wird der Fachkräftemangel immer stärker spürbar.

Das Medium Podcast ist nach Erfahrung von Jennifer Ingmann genau richtig, wenn man sich mehr als nur oberflächlich über ein Thema informieren möchte. „Wir alle sind heute vielen Reizen und Informationen ausgesetzt. Da ist oft keine Zeit, sich intensiv auf etwas einzulassen“, sagt sie. Einen Podcast könne man bei unterschiedlichsten Gelegenheiten hören – beim Aufräumen ebenso wie beim Kochen, Autofahren oder Joggen. „Das Medium ist einfach klasse“, lautet ihre Überzeugung.

Den Podcast „Im Leben leben – Ganz Ohr für Inklusion“ gibt es überall, wo es Podcasts gibt. 

Folge 1 trägt den Titel „Das Haus am Bach“. Folge 2 beschäftigt sich mit Sport und Inklusion und wird in Kürze online gehen.

Podcasterin Jennifer Ingmann (2. von links) mit den Protagonisten der ersten Folge von „Im Leben leben – Ganz Ohr für Inklusion“ aus dem Haus am Bach der Stiftung Scheuern (von links) Florian Feitenheimer, Christin Rotard und Oskar Krähling.