Isabelle Wigand, die als Überraschungsgast dazukam, ist Bewohnerin des Alten Hauses und stellte eines ihrer Erstlingswerke vor – ein wunderschönes buntes Bild, das zudem durch seine ovale Form besticht. „Isabelle hat in der Berufsbildung entdeckt, dass sie Lust zum Malen hat, und ist ein echter Rohdiamant“, sagte Maria Metzger, die die Ausstellungen in der Stiftung Scheuern organisiert. „Sie macht auch beim Landeswettbewerb ‚Kreativ und Inklusiv‘ mit und wird weiterhin malen und versuchen, auszustellen.“
Schon sehr viel länger ist Astrid von Jutrzenka-Trzebiatowski, die im Wohnverbund Schimmerich 1 im Betreuungsdienst arbeitet, „im Geschäft“. Bereits als Zehnjährige hat ie mit der Aquarellmalerei begonnen, mit etwa 30 Jahren kam das Malen mit Acrylfarben dazu, und seit rund fünf Jahren widmet sie sich darüber hinaus auch der Ölmalerei.
Genauso vielfältig sind auch ihre Motive. Stillleben finden sich ebenso darunter wie Landschaften, Haushaltsgegenstände ebenso wie eine Windmühle im Nebel, Katzen und andere Tiere ebenso wie der Junge Mogli aus Rudyard Kiplings „Dschungelbuch“. Trotzdem gebe es Gemeinsamkeiten, erklärt Astrid von Jutrzenka-Trzebiatowski: „Meine Bilder sind experimentell. Und sie strahlen Ruhe und Harmonie aus.“ Und noch etwas verrät die Künstlerin über sich: „Am liebsten mag ich Wasserbilder. Dabei fasziniert mich nicht zuletzt, dass es jede Welle in genau dieser Form nur ein einziges Mal gibt.“
Stundenlang könne sie anderen Künstlern beim Arbeiten über die Schulter schauen, sagt Astrid von Jutrzenka-Trzebiatowski, die sich ihre Kenntnisse und Fertigkeiten autodidaktisch mithilfe von Büchern und YouTube-Videos angeeignet hat. Und überhaupt mit einem spannenden Lebenslauf aufwarten kann: Zunächst arbeitete sie als Maschinenbauzeichnerin und Diplom-Ingenieurin. Mit 46 Jahren machte sie eine Ausbildung zur Erzieherin und war zehn Jahre lang in der Jugendhilfe tätig, bevor sie zum 1. Oktober 2020 zur Stiftung Scheuern wechselte. Auch ihre Hobbys fallen, im übertragenen Sinn gesprochen, aus dem Rahmen: Unter anderem widmet sich Astrid von Jutrzenka-Trzebiatowski dem Fallschirmspringen und dem Wingwalking.
Gerne gibt sie Auskunft über ihre Kunst. Fragt man sie allerdings nach den Titeln ihrer Werke, geht man leer aus: „Jeder verbindet etwas anderes mit den Bildern. Deshalb finde ich es sinnvoll, dass auch jeder seine eigenen Titel dafür findet.“
Das kann man noch bis Ende Dezember tun. So lange ist die Ausstellung zu den Öffnungszeiten der Orgelpfeife zu sehen. Die Bilder sind übrigens verkäuflich, eine Preisliste hängt im Bistro aus. Nach Rücksprache kann man sie gegen Barzahlung direkt vor Ort erwerben. „Die Damen der Orgelpfeife wissen Bescheid und sind behilflich“, sagt die Künstlerin.
Mehr Infos gibt’s bei Astrid von Jutrzenka-Trzebiatowski, Telefon 0175/3591746, E-Mail astridvonjutrzenka(at)gmail.com, und Maria Metzger, Telefon 0151/68521717.