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Inklusionstag in Montabaur: Trotz schlechtem Wetter ein Erfolg


Ausgerechnet an diesem Tag musste sich das Wetter mal an seine Vorhersage halten: Des Westerwälder Regens wegen zog der Europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung, kurz Inklusionstag, der in Montabaur traditionell in der Fußgängerzone angesiedelt ist, in diesem Jahr erstmals in die Stadthalle um.

Was zwangsläufig zu einer geringeren Besucherzahl führte, der Veranstaltung aber insofern keinen Abbruch tat, als sich auch dieses Mal zahlreiche Einrichtungen aus der Behindertenhilfe und darüber hinaus präsentierten und ein facettenreiches, lebendiges Bild davon zeichneten, was Inklusion bedeutet und was noch zu tun ist, um sie zu verwirklichen. Mit an vorderster Front dabei war auch wieder die Stiftung Scheuern. Ruben Rhensius, Einrichtungsleiter Lahnberg, hatte den Inklusionstag gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Eingliederungshilfe Westerwald als Chef-Organisator auf die Beine gestellt. Und: Mit seinen lila und weißen Luftballons war der Stand der Stiftung Scheuern, an dem dieses Mal der Fachbereich Integra und die Gemeindenahe Psychiatrie über ihre Arbeit informierten, bereits von Weitem zu sehen. Auch die Fotoaktion lockt erneut zahlreiche Besucher an, von denen sich einige für die Angebote der Stiftung Scheuern interessierten.  Weitere interessante Aktionen bot zum Beispiel der Caritasverband Westerwald-Rhein-Lahn an: Beim „Proteststeine-Klopfen“ konnten Menschen mit Behinderung ihre Wünsche und Bedürfnisse artikulieren, und im Rollstuhlparcours hatten Menschen ohne Behinderung Gelegenheit nachzufühlen, was es bedeutet, sich mit diesem Hilfsmittel fortzubewegen.

Begonnen hatte der Inklusionstag mit Grußworten des Kreis-Beigeordneten Thomas Roth, des Bürgermeisters der Verbandsgemeinde Montabaur, Ulrich Richter-Hopprich, und der Sprecherin der AG Eingliederungshilfe Westerwald, Helena Schuck. Sie alle betonten, wie existentiell wichtig es ist, das gesellschaftliche Bewusstsein für die Bedeutung  des Miteinanders von Menschen mit und ohne Behinderung, zu schärfen. „Ich freue mich sehr über diese Veranstaltung, weil ich glaube, dass wir sie bitter nötig haben“, sagte Ulrich Richter-Hopprich. „Nur allzu oft halten wir als ,Normale' uns für das Maß aller Dinge. Aber die einzige wirkliche Norm, die wir haben, ist die Vielfalt – und die muss am Ende bunt sein.“

Apropos „bunt“: Für große Begeisterung sorgte die Aufführung eines inklusiven Theaterprojekts, das die Gemeinnützige Gesellschaft für Behindertenarbeit gemeinsam mit der Kreisverwaltung des Westerwaldkreises und Theaterpädagogin Tatjana Glücks-Trommershäuser erarbeitet hatte. Im Stück „Das Vierfarbenland“ stellten die Schauspieler sehr anschaulich dar, wie es Kindern gelingt, gesellschaftliche Barrieren zu überwinden. Schwarz-weiß statt bunt kam die ebenfalls sehr ansprechende Pantomime des Vereins "Gemeinsam ist es möglich" daher. Kurzum: Der Inklusionstag war eine gelungene Veranstaltung, die im kommenden Jahr bei dann hoffentlich wieder trockenem Wetter garantiert noch mehr Zulauf erfährt.