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Fingerspitzengefühl gefragt: Vorstand hilft beim Schichtwechsel in Montagegruppe der WfbM mit


Klaus Dieter Scharb schaut genau hin, was Bernd Feix da tut. Schließlich hat der Pädagogische Vorstand der Stiftung Scheuern diese Arbeit noch nie gemacht. Beim Schichtwechsel ist Feix in der Montage-Gruppe 3 der WfbM in Singhofen zu Gast.

Klaus Dieter Scharb ist einer von 14 Beschäftigten. Sie wickeln Aufträge für die Unternehmen Eaton, Accuride und LKH ab. Scharb geht in wenigen Wochen in Rente. Seit 10 Jahren ist er in der Montage-Gruppe 3 tätig. Er gehört zu jenen Beschäftigten, die nahezu alle anfallenden Arbeiten beherrschen. „Er ist sehr flexibel einsetzbar“, sagt Helma Kühnel, die die Beschäftigten betreut. Für Abwechslung in Scharbs Arbeitsalltag ist also gesorgt. Kurz vor dem Ruhestand hat er sich für den Schichtwechsel angemeldet. Dadurch wird er Bernd Feix bald an dessen Arbeitsplatz besuchen können. Zunächst einmal aber ist der Vorstand in der Werkstatt zugegen.

Nicht bei allen Teilen, die in der M3 zusammengesetzt oder verpackt werden, ist gleich ersichtlich, wozu diese Verwendung finden. Die Drehschalter sind leicht als solche zu erkennen. Auch die roten Notaus-Knöpfe hat fast jeder schon mal irgendwo gesehen. Anders die großen grauen Kunststoff-Bauteile, die aus mehreren Elementen zusammengefügt werden. Sie gehören wohl zum Geschäftsfeld „Komplexe Baugruppen für Elektronik und Elektrotechnik“ des Herstellers LKH.

Die Drehschalter und Elektro-Bauteile werden zu je 5 Stück in kleine Schachteln verpackt. Wie das am besten hinein passt, zeigt Klaus Dieter Scharb dem Schichtwechsel-Tauschpartner geduldig. Als das Material zur Neige geht, zeigt er Bernd Feix, wo es im Lagerraum nebenan Nachschub gibt. „Die Spedition bringt jeden Tag Material von Eaton und holt fertige Ware ab“, erklärt Helma Kühnel.

Viel Fingerspitzengefühl ist bei den Teilen für LKH gefragt. Zwei unterschiedliche Elemente, die aber auf den ersten Blick gleich aussehen, werden in ein größeres eingeklickt. Klaus Dieter Scharb fügt dem Bauteil zwei viereckige Kunststoff-Stifte hinzu und presst sie ein. Damit diese unter dem Werkzeug nicht verrutschen, gibt es eine Schablone, die der Sache Halt gibt. Im nächsten Schritt werden kleine Plastik-Schrauben eingedreht. Auch hier kommt eine Hilfskonstruktion am Akkuschrauber zum Einsatz. Sie verhindert, dass die Schräubchen zu tief eingedreht werden. Mit solchen Kniffen ermöglicht es die WfbM den Beschäftigten, Arbeitsschritte selbstständig vorzunehmen.

Bevor sich Bernd Feix von seinem Tauschpartner verabschiedet, wird der Gegenbesuch vereinbart. Von seinem Zuhause auf dem Schimmerich hat es Klaus Dieter Scharb nicht weit bis in die Verwaltung der Stiftung Scheuern. Dann, so Feix, könne sein Gast auch einen Kaffee bekommen. „Lieber Kakao“, sagt Klaus Dieter Scharb und gibt damit dem Pädagogischen Vorstand eine Hausaufgabe mit auf den Weg. „Kakao muss ich erstmal besorgen“, sagt Bernd Feix und schmunzelt.

Mehr Infos zur Aktion Schichtwechsel gibt es unter https://www.bagwfbm.de/page/schichtwechsel