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Ausbildungskooperation legt gelungene vierte Runde hin


Erfreulich: Nach der Corona-Zwangspause ist auch die Ausbildungskooperation zwischen der Stiftung Scheuern und der Eaton Industries GmbH wieder an den Start gegangen. Lesen Sie mehr darüber:

„Ein bisschen sind wir schon ein Team“, findet Christopher Brooks. Und das bereits am zweiten Tag der Ausbildungskooperation zwischen der Eaton Industries GmbH und der Stiftung Scheuern, die nach jahrelangem Corona-Blackout im Mai in ihre vierte Runde gestartet ist. Wobei das Team in diesem Fall ein Duo ist: Gemeinsam mit Christoper Brooks arbeitet Jan Aulmann, Auszubildender zum Elektroniker bei Eaton, in der Schreinerei der Stiftung Scheuern an der CNC-Maschine, um Sprossen und Bretter für die nächste Übungs-Feuerwehrleiter herzustellen.

Menschen mit und ohne Behinderung sollen gegenseitig ihre Arbeitswelt kennenlernen, dabei eventuell vorhandene Berührungsängste abbauen, miteinander ins Gespräch kommen und Sozialkompetenzen weiterentwickeln – das ist der „Hintergedanke“ hinter dieser sicherlich nicht alltäglichen, 2018 von der Eaton-Jugendvertretung und der Bildungskoordination der Werkstätten der Stiftung Scheuern ins Leben gerufenen Zusammenarbeit. Das Besondere daran: Jeder der insgesamt sechs Eaton-Azubis, die an diesen drei Tagen in der Hauptwerkstatt Langauer Mühle oder in der Zweigwerkstatt in Singhofen zu Gast sind, hat einen „Paten“ – einen am Projekt beteiligten Werkstatt-Beschäftigten, der ihn mitnimmt in seine Arbeitswelt, die Abläufe erklärt und auch sonst als Ansprechpartner zur Verfügung steht.

Ob es für die Eaton-Azubis nicht ungewohnt oder vielleicht sogar ein bisschen „komisch“ ist, mit Menschen mit Behinderung in Kontakt zu kommen? „Nein, anders vielleicht, aber auf keinen Fall komisch“, antwortet Jan Aulmann, der sichtlich gern bei dem Projekt mitmacht.

„Als wir die Kooperationsvereinbarung geschlossen haben, war es beiden Seiten wichtig, dass die Projektteilnahme sowohl für die Auszubildenden als auch für die Beschäftigten freiwillig ist“, erklärt Bildungskoordinatorin Birgit Klaiber, die das dreitägige Treffen vonseiten der Stiftung Scheuern vorbereitet hat.

Keinerlei Berührungsängste zeigt auch Hüseyin Kendirci, der zurzeit bei Eaton eine Ausbildung zum Maschinen- und Anlagenführer macht. „Ich bin sehr beeindruckt von der Arbeitsmoral hier“, sagt der junge Mann und fügt hinzu, er sei direkt gut aufgenommen worden und habe alles gezeigt bekommen. „Man darf die Auszubildenden, die hierher kommen, nicht sich selbst überlassen, sondern muss ständig bei ihnen sein. Das ist zwar mit einer gewissen Arbeit verbunden, macht aber auch viel Spaß“, versichern Hüseyin Kendircis Pate Luca Groß und Tobias Weiß, der ihn zeitweise in dieser Rolle vertritt. Nicht zuletzt freuen sich die Beschäftigten natürlich über die Abwechslung, die der Eaton-Besuch mit sich bringt. Und, das hat schon Tradition: Bei jeder „Kooperationsrunde“ trägt eine sportliche Aktivität, bei der es sich diesmal um ein kleines Tischtennisturnier in der Turnhalle handelt, zum zwanglosen gegenseitigen Kennenlernen bei.

Ganz wichtig ist zudem die gemeinsame Reflektion: Ein Auswertungsgespräch zwischen Azubi und Pate am ersten Tag und eine Abschlussrunde mit allen sorgen dafür, dass die gewonnenen Eindrücke nicht wieder versanden. Gelegenheit, daran anzuknüpfen, besteht schon bald: Für den 15. und 16. Juni ist der Gegenbesuch bei Eaton geplant. Dann werden die Eaton-Azubis den Beschäftigten der Stiftung Scheuern ihre Arbeit vorstellen. Ideen für die Weiterentwicklung der Kooperation gibt es übrigens viele. „Perspektivisch gesehen sind zum Beispiel gemeinsame Workshops, etwa zu den Themen Druckluft, Schweißen oder Stromkreislauf, denkbar“, sagt Birgit Klaiber. Auch eine gemeinsame Aktivität beim Jahresfest der Stiftung Scheuern sei angedacht.

Zum Abschluss noch ein Gruppenbild mit allen Beteiligten: An der Kooperation nahmen in diesem Jahr die Eaton-Azubis Jan Aulmann, Raphael Groß, Hüseyin Kendirci, Luke Müller, Elias Lotz und Justin Pfeifer teil. Als Paten wirkten Christpher Brooks, Luka Groß, Torsten Pfeiffer, Guido Ries, Wulf Saltenberger und Wolfgang Schwertel mit.