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Nachhaltige, wirtschaftliche und inklusive Investition in die Zukunft: Stiftung Scheuern legt mit Naturpark Nassau Streuobstwiese an


Noch sind sie klein und fruchtlos. Aber sie werden mal groß, stark, fruchtbringend. Die Rede ist von 42 hochstämmigen, robusten Apfelbäumen, die derzeit auf Hof Mauch in Misselberg unter der Ägide von Stiftung Scheuern und Naturpark Nassau gepflanzt werden.

Eine klassische Win-Win-Situation entsteht mit der Pflanzung der 42 Bäume Mitte November auf Hof Mauch: Sie werden Äpfel tragen, aus denen Saft gemacht wird. Sie werden als einer der artenreichsten einheimischen Lebensräume Bienen, anderen Insekten und Kleintieren ein Zuhause sein. Sie werden Menschen mit und ohne Behinderung Arbeitsplätze sichern. Da lohnt es sich, bei eisigem Wind auf den Misselberger Höhen Löcher auszuheben und Pfähle einzurammen. Entsprechend freudig sind Gregor Ellwart und Helmut Meschenmoser zusammen mit sechs Beschäftigten der Werkstätten der Stiftung Scheuern bei der Sache: „Das ist eine tolle Arbeit!“ meint Eike Fueting dazu und schaufelt weiter. 

„Hier kommt ein Baum der Sorte Roter Eiserapfel hin, da hinten sitzt ein Ontario, dazwischen ist die Carpentinrenette. Andere Sorten folgen noch. Wir werden am Ende mehrere Reihen mit unterschiedlichen Sorten haben. Damit haben wir eine Erntezeit von Mitte September bis Ende Oktober. Es sind hauptsächlich Mostäpfel, weil wir Saft erzeugen und diesen weiterverarbeiten möchten. Aber es wird auch Tafelobst dabei sein,“ führt Ellwart aus.

Gleichwohl sind die derzeit gepflanzten 42 und bis Jahresende geplanten Pflanzungen von weiteren gut 50 Bäumen erst einmal eine Investition in die Zukunft. „Da steckt noch viel Arbeit drin bis die Bäume in 10 Jahren erntereif sind und ab einem Alter von 20 Jahren den vollen Ertrag bringen,“ meint Ellwart und zählt auf: Alle 15 Meter wird ein Baum gesetzt, der muss am Pfahl gerade wachsen, angegossen werden, einen Pflanz- und einen Jungbaumschnitt erhalten, damit sich ab einem Baumalter von ca. zehn Jahren eine kräftige Krone ausbildet, die die mit Äpfeln vollhängenden Äste im Herbst auch tragen kann. Das unmittelbare Gebiet um den Stamm darf nur einen in niedrigen Bewuchs haben, daher setzen die Obstbauern auf die Zusammenarbeit mit Haltern von Rinder-, Ziegen- oder Schafherden. Das und die Gittersäcke um den Wurzelballen hält wiederum die Wühlmäuse fern – die einzigen Gäste, die nicht gern gesehen sind auf einer Streuobstwiese.

Für die Befruchtung der Apfelblüten im Frühjahr arbeitet die Stiftung Scheuern mit einem Imker zusammen: „Wenn sich neben den vielen Vorteilen für die kleine Flora und Fauna auch noch Tiere wie der Wendehals, ein Verwandter des Spechts, oder der Steinkauz ansiedeln, dann haben wir ganze Arbeit geleistet,“ hofft auch Bio-Geowissenschaftler Stefan Eschenauer, Geschäftsführer und Referent des Naturparks Nassau, dessen Organisation, die Baumpflanzung fördert.