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Jetzt ist der Schlüssel übergeben


Die Stiftung Scheuern hatte Grund zu feiern: Die Sanierung der ersten Hälfte des Alten Hauses ist abgeschlossen.

Am bildhaftesten drückte es Bauleiter Marius Böttcher aus. „Man könnte meinen, dass der Himmel vor Freude weint, weil das Projekt endlich fertig geworden ist“, kommentierte er das regnerische Wetter, das bei der „Wieder-Einweihung“ des Alten Hauses oder besser gesagt, bei der Wieder-Einweihung der ersten von zwei in die Jahre gekommenen, sanierungsbedürftigen Hälften des Alten Hauses, herrschte, und fügte hinzu, natürlich könne man jetzt über die Zeitverzögerungen, etwa bei der Baugenehmigung oder den Handwerkerarbeiten, jammern: „Aber stattdessen sind wir einfach nur dankbar, dass sich am Ende alles so gut zusammengefügt hat.“

Fast drei Jahre habe es von den ersten Entwürfen bis zur Fertigstellung dieses Projektes der Stiftung Scheuern gedauert, insgesamt seien 2,8 Millionen Euro in die Sanierung geflossen, berichtete Matthias Glatte als zuständiger Architekt. Umso mehr kann sich das Ergebnis mit seinen 14 komplett renovierten Bewohnerzimmern, den barrierefreien Pflegebädern, beiden neuen Aufzügen und vielem mehr, was den von der Stiftung Scheuern betreuten Menschen ein modernes, behindertengerechtes Zuhause bietet, nun sehen lassen.

Eigentlich habe das über 100 Jahre alte „Alte Haus“ deshalb einen neuen Namen verdient, eröffnete Pfarrer Gerd Biesgen, theologischer Vorstand der Stiftung Scheuern, den Reigen der Kurz-Ansprachen und Grußworte und regte an, dazu Vorschläge zu machen. Logisch, dass die Umsetzung des Vorhabens ohne die ideelle und auch finanzielle Unterstützung zahlreicher engagierter Menschen nicht möglich gewesen wäre: Rund 50 000 Euro an Spenden seien über die Jahre hinweg für die Sanierung des Alten Hauses zusammengekommen, allein der Förder- und Freundeskreis habe mit mehreren Tausend Euro zum Gelingen beigetragen, berichtete Biesgen, der zudem einen Blick in die jüngere Geschichte warf: „Vor zehn Jahren glaubte man, dass man solche Gebäude für Menschen mit Behinderung abreißen müsse, um die Gesellschaft inklusiv weiterentwickeln zu können. Heute weiß man, dass sie eine bleibende Daseinsberechtigung haben, weil die Menschen, die hier leben, sie als ihr Zuhause ansehen und behalten möchten.“

Dass die Sanierung nicht nur schmucke neue Räumlichkeiten hervorgebracht hat, verdeutlichte auch Jessica Allmann, die für das Alte Haus zuständige Einrichtungsleiterin. „Wenn sich alle eingelebt haben, soll es hier neue Betreuungsangebote geben, die noch mehr als bisher jeden einzelnen Bewohner mit seinen individuellen Bedürfnissen in den Mittelpunkt stellen“, sagte sie und bedankte sich bei den Bewohnern, welche die durch die Bauarbeiten erforderlich gewordenen Umzüge und Wieder-Einzüge ins Alte Haus mit viel Herzblut mitgestaltet hätten.

Auch Christa Schienmann, die Vorsitzende des Bewohnerrats („Das Alte Haus im Mittelpunkt des Campus ist ein Ort, an dem Inklusion gelebt wird“) und Mark Solomeyer, der Vorsitzende des Werkstattrats („Danke an alle, die daran mitgewirkt haben, dass wir diese tollen Räumlichkeiten in Empfang nehmen dürfen“) brachten ihre Anerkennung zum Ausdruck. Landrat Frank Puchtler wiederum lobte: „Beim Alten Haus in seinem ursprünglichen Zustand war die Frage, was man daraus machen kann – und ihr habt etwas Tolles daraus gemacht!“ Was natürlich auch den beteiligten Handwerkern zu verdanken ist: Stellvertretend für sie betonte Fliesenleger-Meister Johann Janzen, für ihn sei es nicht nur ein Auftrag gewesen: „Im Gegenteil, ich bin froh, dabei gewesen zu sein.“

Dann kam der große Moment: Marius Böttcher, Matthias Glatte und Johann Janzen übergaben symbolisch einen überdimensional großen, überdurchschnittlich schönen Schlüssel an Einrichtungsleiterin Jessica Allmann und die Bewohner des Alten Hauses, die sich stolz zum Gruppenfoto versammelten, bevor die Gäste das neue Alte Haus bei verschiedenen Führungen mit eigenen Augen unter die Lupe nehmen konnten.