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4 5Liebe Menschen in der Stiftung Scheuern, zum 175. Jubil%u00e4um der Stiftung gratuliere ich Ihnen im Namen der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau sehr herzlich! Ich freue mich sehr, dass ich als Mitglied des Stiftungsrats immer wieder hier zu Gast sein und miterleben darf, was f%u00fcr ein besonderer Ort Scheuern ist. Ein Ort, an dem erfahrbar wird, was es hei%u00dft, miteinander in aller Verschiedenheit %u201eim Leben zu leben%u201c. Als vor zwei Jahren der M%u00fchlbachpark seine Pforten %u00f6ffnete, feierten wir ein gro%u00dfes, rauschendes Sommerfest miteinander. Alle %u2013 Gro%u00dfe und Kleine, Senior*innen und Kinder, Nahe und Ferne %u2013 waren eingeladen. Und alle kamen sie %u2013 zu Fu%u00df oder im Rollstuhl, mit Laufrad oder Rollator, allein oder Hand in Hand mit Freund*innen, Eltern und Geschwistern. Die Stimmung war ausgelassen und %u00fcberall sah man fr%u00f6hliche Gesichter. Denn im M%u00fchlbachpark wird spielerisch erlebbar, wof%u00fcr Sie, liebe Menschen der Stiftung Scheuern, stehen und was Inklusion im eigentlichsten Sinne bedeutet: Jede*r Mensch ist anders anders! Und das ist gut so! Es ist ein Fest, wo immer Menschen sich so in ihrer Einzigartigkeit einander zeigen und begegnen k%u00f6nnen. Nicht nur bei Jubil%u00e4umsfeiern, sondern ganz besonders mitten im Alltag, im gemeinsamen Spielen, Leben und Arbeiten.So ein Fest, bei dem alle willkommen sind, ist in der Bibel das Bild schlechthin f%u00fcr das Reich Gottes, das buchst%u00e4blich und im %u00fcbertragenen Sinne %u201eebenerdig%u201c ist. Jesus wird nicht m%u00fcde, daf%u00fcr zu werben, dass Gottes Einladung an alle Menschenkinder ergeht, unabh%u00e4ngig von ihrer k%u00f6rperlichen oder geistigen Verfasstheit, ihrer Begabung oder Lebenssituation. Die Stiftung Scheuern lebt in beeindruckender Weise diese jesuanische Vision einer inklusiven Gesellschaft. Seit ihrer Gr%u00fcndung 1850 hat sie immer wieder neue Wege gesucht, Menschen nicht nur Unterst%u00fctzung und Begleitung, sondern auch einen Raum zu bieten, in dem sie ihre Gaben und M%u00f6glichkeiten entfalten k%u00f6nnen. Gerade in einer Welt, in der Ausgrenzung und Ungleichheit nach wie vor Realit%u00e4t sind, ist Ihr Zeugnis heute wieder wichtiger denn je. Dabei lassen Sie sich nicht nur von den Anforderungen der Gegenwart leiten, sondern auch von der Verantwortung, die aus Ihrer Geschichte erw%u00e4chst. Wenn wir in diesem Jahr das Jubil%u00e4um miteinander feiern, bleiben jene nicht %u201eau%u00dfen vor%u201c und vergessen, f%u00fcr die Scheuern kein sicherer Ort zum Leben gewesen ist. Sie zu erinnern, geh%u00f6rt zur Inklusion dazu. F%u00fcr die kommenden Jahre w%u00fcnsche ich Ihnen weiterhin Gottes Segen, Mut und Einfallsreichtum, um Ihre wichtige Arbeit fortzuf%u00fchren. M%u00f6gen Sie auch in Zukunft Menschen ermutigen und st%u00e4rken, ihren Platz in der Gemeinschaft zu finden %u2013 an einem Tisch, an dem alle willkommen sind.Mit herzlichen Gr%u00fc%u00dfenIhre Pfarrerin Henriette Cr%u00fcwellPr%u00f6pstin f%u00fcr Rheinhessen und Nassauer LandVision einer inklusiven Gesellschaft leben