„Mensch, achte den Menschen“ – Eine besondere Fortbildung in der Stiftung Scheuern

Im Mai fuhren Mitarbeitende mit dem Bus zur Gedenkstätte Hadamar.
Dort wurden früher viele Menschen mit Behinderung getötet.
Sie wurden mit grauen Bussen dorthin gebracht.
Die Fenster waren übermalt.
Die Menschen konnten nicht hinausschauen.
Heute ist das anders.
Die Teilnehmenden konnten aus dem Fenster sehen.

In Hadamar wurden über 10.000 Menschen im Jahr 1941 in einer Gaskammer ermordet.
Weitere 4.500 Menschen starben später durch Hunger oder zu viele Medikamente.

Birgit Sucke von der Gedenkstätte Hadamar erzählte von dieser schlimmen Zeit.
Sie erklärte, warum so viele Menschen getötet wurden.
Die Nazis glaubten, dass manche Menschen weniger wert sind.
Auch fast 1.500 Menschen aus Scheuern und aus anderen Einrichtungen wurden Opfer.

In einem Workshop lernten die Teilnehmenden einzelne Menschen kennen.
Sie sahen persönliche Gegenstände in sogenannten Memory-Boxen.
Zum Beispiel von Otto Curth, Günter Roderich Michel und Horst Spieler.
Diese Menschen hatten eine Behinderung oder eine Krankheit.
Deshalb wurden sie damals als „lebensunwert“ bezeichnet.
Heute würden sie in der Stiftung Scheuern Hilfe bekommen.

Am Ende der Führung gingen alle zum Friedhof.
Dort sind viele Opfer begraben.
Eine Stele erinnert an sie.
Darauf steht: „Mensch, achte den Menschen.“

Die Fortbildung zeigte:
Es ist wichtig, sich zu erinnern.
Und sich für eine Gesellschaft einzusetzen, in der alle Menschen gleich viel wert sind.